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Gründerinterview

In diesem Interview steht Milan Mandic, der Gründer von Lika Transporte Rede und Antwort. Er hat das Unternehmen 2001 zunächst als Einzelunternehmen gegründet. 2020 fand die Umwandlung in die AG statt.


Was hat Sie dazu inspiriert, ein Transportunternehmen zu gründen?


Ich habe damals nebenbei Transporte gemacht und habe dann gesehen, dass dies eine Zukunft hat. Langsam, aber sicher, habe ich immer mehr Aufträge erhalten und habe dann begonnen Mitarbeiter einzustellen.


Wie sah die Transportbranche aus, als Sie angefangen haben, und wie hat sich diese im Laufe der Jahre verändert?


Eines ist sicher. Im Vergleich zu früher gibt es sehr viel mehr Regulationen. Früher waren viele Dinge weniger strikt geregelt. Das ist weder schlecht noch gut. Es ist einfach so.


Welche Herausforderungen mussten Sie in den ersten Jahren der Unternehmensgründung bewältigen?


Da ich damit nebenbei begonnen habe, musste ich meinen Job mit dem Transport- und Reinigungsunternehmen balancieren. Zu Beginn habe ich viele Transporte und Reinigungen nach der Arbeit angenommen. Da litt natürlich mein Schlaf darunter. Aber so ist das. Um etwas zu erreichen, muss man gewisse Dinge opfern.


Was waren einige der wichtigsten Meilensteine in der Entwicklung Ihres Unternehmens?


Der wichtigste Meilenstein war mein erster Auftrag und danach mein erster Angestellter. Später wurde alles mehr und grösser und man freut sich darüber. Aber die ersten Aufträge und Angestellten sind speziell.


Wie haben Sie Ihr Unternehmen finanziert und welche Rolle haben Investitionen in Ihrer Wachstumsstrategie gespielt?


Ich habe alles selbst finanziert. Zunächst noch mit meinem Job und später habe ich die Erträge aus der Firma, wieder in die Firma investiert.


Welche Marketingstrategien haben sich für Ihr Unternehmen als besonders erfolgreich erwiesen?


Mund-zu-Mund-Propaganda. Empfehlungen funktionierten in all den Jahren am besten.


Wie hat sich Ihr Führungsstil im Laufe der Jahre verändert?


Ich bin über die Jahre verständnisvoller geworden. Ich hatte bereits vor meinem Unternehmen Führungserfahrung. Allerdings ist man als Selbstständiger oder Unternehmer nochmals mehr erpicht darauf, dass alles funktioniert. Darum ist man gestresster und hat weniger Verständnis für Fehler und Ähnliches. Mit der Zeit lernt man damit umzugehen. Man leidet immer unter Stress, aber man kann besser damit umgehen.


Welche Prinzipien und Werte haben Sie bei der Führung Ihres Unternehmens immer beibehalten?


Für mich ist das Wichtigste ein guter Mensch zu sein und integer zu handeln. Das habe ich all die Jahre beibehalten.


Haben Sie Tipps für junge Unternehmer, die in die Transportbranche einsteigen möchten?


Ja. Gut kalkulieren und Schritt für Schritt vorgehen. Sehr genau wählen, mit wem man zusammenarbeitet und mit wem nicht.


Was waren einige der größten Herausforderungen, denen Sie als Unternehmer begegnet sind, und wie haben Sie diese überwunden?


Ich bin mit 20 Jahren von Jugoslawien nach Zürich gezogen und habe begonnen auf der Baustelle zu arbeiten. Dort arbeitete ich mit vielen Italienern zusammen. So habe ich als erstes Italienisch gelernt. Später lernte ich dann Deutsch. Die grösste Herausforderung war daher für mich alles rund ums Büro. Rechnungen stellen, Briefe schreiben. Damit hatte ich Mühe, denn 1. war Deutsch nicht meine Muttersprache und 2. hatte ich keine Erfahrung mit administrativen Aufgaben und den Regularien in der Schweiz. Bereits als Kind half mir meine Tochter im Büro aus. Schrieb Rechnungen und beantwortete Mails und Briefe. Das war natürlich langfristig keine Lösung, aber für den Anfang funktionierte es. Später musste ich auch hierfür Personen anstellen, die das für mich übernahmen. Alles andere war für mich ein kleineres Problem. Teilweise habe ich sehr wenig bis gar nicht geschlafen, aber man gewöhnt sich an alles. Das war nicht immer einfach, aber wo ein Wille ist, ist ein Weg.


Gibt es bestimmte Erfahrungen oder Ereignisse, die Ihre Sichtweise auf das Unternehmertum grundlegend verändert haben?


Nein, mir war von Anfang an klar, dass dies kein Selbstläufer werden würde.


Haben Sie Pläne für die Nachfolge in Ihrem Unternehmen, und wie bereiten Sie die nächste Generation darauf vor?


Meine Tochter ist seit 2016 im Unternehmen und ist mit vielen Dingen bereits besser vertraut als ich. Darum ist die Nachfolge gesichert.


Welche Vision haben Sie für die Zukunft Ihres Unternehmens?


Meine Vision ist, dass es weiterwächst und gesund bleibt. Dass es mich überdauert. Den Namen (Lika Transporte) wählte ich nach der Region, aus welcher ich stamme. Wo ich aufgewachsen bin. Ich verbinde viele schöne Erinnerungen mit dieser Region und genau daher ist auch das mein Wunsch, dass es mich überdauert.


Vielen Dank für das Interview!

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